Pfandkredit statt Verkauf: Der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes rät Verbrauchern dazu, sich vor einem Verkauf ihrer goldenen Schmuckstücke genau zu informieren, Angebote zu vergleichen und auch die Beleihung im Pfandleihhaus als lohnenswerte Alternative mit einzubeziehen.
Stuttgart. Es muss nicht immer der Verkauf der goldenen Schmuckstücke sein, um
kurzfristig zu neuer Liquidität zu kommen: Angesichts anhaltend hoher Goldpreise rät
der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes Verbrauchern dazu, vor
einem Verkauf die Angebote von Goldankäufern sorgfältig zu prüfen und auch die
Alternative der Beleihung mit in die Entscheidung einzubeziehen. Das schafft kurzfristige
Liquidität und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die wertvollen Schmuckstücke
wieder auslösen zu können, während sie bei einem Verkauf unwiederbringlich verloren
sind, sagt Joachim Struck, der Vorsitzende des Zentralverbands, dem bundesweit
rund 170 Pfandleihhäuser angeschlossen sind.
Schmuck wird sehr häufig beliehen
Schmuck vor allem aus Gold,
Silber und Platin gehört heute zu den am häufigsten beliehenen Wertsachen in
Deutschlands Pfandleihhäusern.
Gold hat Hochkonjunktur: Ein
Gramm Gold kostet derzeit
(19.10.2010) 31,15 Euro beziehungsweise
43,94 Dollar. In Dollar
erreichte das begehrte Edelmetall
damit in den vergangenen Tagen
ein nie dagewesenes Allzeithoch,
in Euro ausgedrückt zahlen Käufer
heute aufgrund des momentan
schwachen Dollars rund fünf
Prozent weniger als im Juni 2010,
dem Zeitpunk des Rekordpreises in
Euro. Gold ist damit heute
allerdings fast doppelt so viel Wert
wie noch vor zwei Jahren. Dieser
Höhenflug des Goldpreises beflügelt seit Monaten auch die Geschäfte der deutschen
Pfandleihhäuser, die Schmuck, Medaillen, Münzen und Uhren mit hohem Goldanteil mit viel
höheren Kreditsummen beleihen können.
Gleichzeitig hat der hohe Goldpreis zu einem wahren Boom beim Altgold-Verkauf geführt:
Immer mehr Deutsche entschließen sich, ihre goldenen Reichtümer gegen Bargeld einzutauschen.
Nicht immer machen Verbraucher dabei ein gutes Geschäft, wie die deutschen
Verbraucherzentralen und auch die Mitglieder des Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes
wissen. Verbraucher sollten sich deshalb vorab gut über die Marktpreise
informieren und mit Geboten von Pfandleihern vergleichen, sagt Wolfgang Schedl, der
Zentralverbands-Geschäftsführer. Vermehrt würden sich Pfandleiher beim Zentralverband
melden, die von Kunden berichten, denen von Goldaufkäufern zum Teil wesentlich weniger
für das Gramm Gold geboten wurde, als vom Pfandleiher bei der Beleihung, erklärte
Schedl.
Wichtig zu kennen ist vor allem der Preis pro Gramm der jeweiligen Legierung. Denn einen
angemessenen Preis erzielen Kunden nicht überall: Manche Händler versuchen offenbar,
das lückenhafte Wissen und die Naivität verkaufsbereiter Goldbesitzer auszunutzen, indem
sie ihnen viel zu niedrige Angebote unterbreiten, wissen die Gold-Experten des Zentralverbands
des Deutschen Pfandkreditgewerbes.
Gleich wie hoch das Angebot des Händlers am Ende ist: Bei Goldankäufern sind der goldene
Ehering, das geerbte Goldbesteck und die goldene Familienkette nach dem Verkauf für
den Kunden unwiederbringlich verloren. Der Zentralverband der Deutschen Pfandkreditbetriebe
rät deshalb: Wer einen kurzfristigen Kredit benötigt, sich jedoch noch nicht sicher ist,
ob er sich endgültig von seinem Eigentum trennen will, dem bietet das Leihhaus eine hervorragende
Alternative, erklärt Verbandsgeschäftsführer Schedl. Neben den oft höheren
Beleihungswerten hat die Aufbewahrung im Pfandleihhaus einen weiteren entscheidenden
Vorteil: Das Eigentum am Pfand geht nicht sofort verloren und das Pfand kann jederzeit
wieder ausgelöst werden.
Pfandkreditunternehmen haben kein Interesse daran, Wertgegenstände möglichst gering
zu taxieren, sagt Verbandschef Struck. Denn unser Verdienst hängt von der Höhe der
gewährten Darlehen ab. Das Personal in den Mitgliedsfirmen sei deshalb speziell darauf
geschult, den Marktwert der zur Beleihung angebotenen Gegenstände exakt zu schätzen.
Der endgültige Beleihungsbetrag liegt dann in der Regel bei bis zu 80 Prozent des Wiederverkaufswertes.
Wenn die Leihhaus-Kunden ihren kurzfristigen Engpass überwunden haben,
holen sie ihre verpfändeten Gegenstände in aller Regel wieder ab: Mehr als neun von
zehn Pfändern werden nach aktuellen Zahlen des Pfandkredit-Zentralverbands von ihren
Besitzern wieder ausgelöst.
Bei der Wiederabholung seines Wertgegenstandes zahlt der Verpfänder pro Monat Kreditlaufzeit
ein Prozent Zins sowie eine Unkostenvergütung in gesetzlich festgelegter Höhe.
Diese Gebühren sind vom Gesetzgeber in der Verordnung über den Geschäftsbetrieb der
gewerblichen Pfandleiher vom 1. Februar 1961 festgeschrieben.
Urheber: Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes e.V.
Verbandsgeschäftsstelle
Oberdorferstr. 26
D-70567 Stuttgart
Telefon: (0711) 161610
Internet: www.pfandkredit.org
Ansprechpartner Joachim Struck
ZdP-Vorsitzender
Email: struck@pfandkredit.org